Eine Website ist eine große und wichtige Sache.
Groß, weil technisch und kommunikativ komplex. Schlagwörter wie HTML, CSS und SSL verwirren.
Und selbst scheinbar einfache Aufgaben wie das Verfassen von Texten für die Seite entpuppen sich schnell als gar nicht so einfach.
Wichtig, weil Ihre Website für Paar- und Sexualberater der Ort ist, an dem potenzielle Klienten sich entscheiden. Schicken sie eine Buchungsanfrage oder verlassen sie die Seite wieder?
Unabhängig davon, ob die Besucher über eine Empfehlung, über die Google-Suche oder über Social Media kommen.
Inhaltsverzeichnis:
Was könnte da bloß schiefgehen?
Wie bei allen komplexen Dingen kann da einiges schiefgehen. Was genau, das schauen wir uns etwas genauer an. Mit Klarheit, aber auch mit einem Augenzwinkern.
Was haben Sie von der Lektüre dieses Artikels?
Schauen Sie mit diesem Wissen einmal über Ihre Website. Mit Sicherheit finden Sie eine Sache, die Sie (oder Ihr Technik-Experte) sofort optimieren können. Und wer weiß: Vielleicht bringt Ihnen das jeden Monat eine zusätzlich Buchung?
Die ersten beiden Fehler sind nur für Leser*innen relevant, die noch keine Website haben. Wenn Sie bereits eine haben, können Sie direkt zum dritten Fehler springen.
Fehler #1: Website selbst bauen
Wenn Sie gerade erst mit Ihrer Beratung loslegen und beim besten Willen kein Budget haben, dann bauen Sie Ihre Website selbst, bevor Sie gar keine haben. Nehmen Sie dann am besten einen Baukasten-Anbieter wie Jimdo, Wix oder Squarespace.
Wenn Sie bereit sind, mindestens 5000€ in Ihren Beruf zu investieren: Lassen Sie sich vom Profi eine Seite bauen und bitten Sie darum, ein “selbstgehostetes WordPress-System” zu verwenden (der Profi weiß, was das ist und warum es wichtig ist).
Dann sollte im Anschluss ein kurzes Briefing folgen, damit Sie mindestens Texte selbst modifizieren können.
Bedenken Sie:
Die Website ist der Ort, an dem eine erste Kontaktaufnahme zu Ihnen stattfindet. Der Ort dafür darf hochwertig sein und sehr gut funktionieren.
Sie würden wichtige Geschäfte ja auch nicht unter der schummerigen Autobahnbrücke am Stadtrand abschließen wollen, oder?
Fehler #2: Zu viel Geld ausgeben
Eine Website ist nur dann der Ort, an dem Klienten Kontakt zu Ihnen aufnehmen, wenn man die Seite auch findet. Egal ob der Weg dahin über die Google-Suche oder über eine persönliche Empfehlung führt:
Irgendwo müssen die Besucher herkommen.
Das braucht meistens auch noch etwas Budget. Planen Sie das ein und versuchen Sie, möglichst die Hälfte Ihres Website-Budgets dafür freizuhalten.
Um eine konkrete Messlatte zu geben: Mehr als 3.000 Euro sollte eine einfache Website für den Start einer Paar- oder Sexualberatung nicht kosten.
Dann haben Sie im Optimalfall noch 1.500 Euro übrig, um Ihre Seite in der Google-Suche zu platzieren.
Fehler #3: Website nicht regelmäßig überarbeiten
Und, viel schlimmer: Sie sind oft schlecht lesbar und schlecht benutzbar.
Das ist so, wie eine Visitenkarte zu verteilen, die auf dem Weg zu einem Meeting in eine schlammige Pfütze gefallen ist. Die drückt man anderen Menschen nicht mit gutem Gefühl in die Hand.
Menschen merken, ob Herzblut in eine Website geflossen ist. Investieren Sie also immer wieder etwas in Ihre Seite, auch wenn es nur um Details geht. Aber bitte nur Geld und Zeit, das mit dem Herzblut war nicht wörtlich gemeint!
Fehler #4: Kein CMS nutzen
CMS ist eine der kuriosen Abkürzungen von oben. Sie steht für Content Management System. Das ist einfach nur ein kompliziertes Wort für: Sie können ohne Programmierkenntnisse ganz leicht die Texte der Seite bearbeiten. Fast wie in Word.
Diese Möglichkeit sollten Sie haben. Ich gebe sie allen meinen Kunden, da ich niemanden von mir abhängig machen will. Denn Texte müssen ständig mal geändert werden.
Das sollte möglich sein, ohne dass jedes Mal teure Rechnungen kommen. Die Lösung: Ein CMS und eine kurze Schulung, wie es funktioniert.
Fehler #5: Optik statt Konversion
Besucher zu Klienten werden lassen.
Das ist Sinn und Zweck einer Website. Also Fokus darauf, zumal ein Profi die Website sowieso nie “hässlich” bauen wird.
Viele Webdesigner (oder manch guter Bekannte von Nebenan) können zwar eine Website bauen, kennen sich aber nicht mit Marketing aus. Buchen Sie unbedingt jemanden, der beides kann.
Warum? Dann wird Ihre Website zur Goldgrube statt zum Geldgrab.
Fehler #6: Starres Design
Ein gedrucktes Buch wird in Auflagen gedruckt. Wenn eine Auflage einmal gedruckt ist, muss man mit allen Fehlern darin leben.
Zum Glück ist eine Website kein gedrucktes Buch. Sie können nicht nur jederzeit Fehler beheben. Sondern auch testen, was wie gut funktioniert und die Elemente entsprechend überarbeiten.
Das können Texte sein, das können Farben sein, manchmal sind es auch ganze Angebote, die geändert oder ausgetauscht werden sollten.
Das zu tun (oder tun zu lassen) macht sehr viel Sinn. Nur so können Sie mittel- und langfristig so viel wie möglich aus Ihrer Investition in die Erstellung der Website herausholen.
Allerdings sollte die Website das auch ermöglichen. Aufwändige Seite mit zig Animationen oder aufwändigen Grafiken (die man an anderer Stelle niemals wiederverwenden kann) sind bei frisch veröffentlichten Seiten nicht sinnvoll.
Am Anfang ist weniger mehr. Fokus auf Flexibilität!
Fehler #7: Die Website für Sie
Moment … für wen ist Ihre Website überhaupt?
Wenn eine Website erstellt wird, dann formuliert der Paarberater seine Vorstellungen, eine Webdesignerin steuert Erfahrungswerte bei und dann gibt es nochmal Feedback.
Was oft fehlt, sind empathische Überlegungen sowie Tests und Feedback von potenziellen Besuchern. Wie können Sie gute Antworten auf diese Fragen bekommen?
- Wer sind Ihre Besucher?
- Was erwarten sie?
- Was wollen sie NICHT?
- Welche Art von Sprache sprechen sie?
- Wie können sie sich gut auf der Seite zurechtfinden?
Und wenn Sie die Antworten haben: Nutze Sie sie! Es wird sich lohnen, versprochen. Denn dann wird die Seite plötzlich gut für Ihre Besucher. Nicht nur für Sie selbst.
Fehler #8: Zu viele Sachen auf einer Seite
Ihr Beratungsangebot. Einmal für Singles, einmal für Paare. Einzelstunden oder Stundenpakete. Dann noch vier verschiedene Workshops, drei Bücher, 2 Online-Kurse und bald endlich noch die geplanten Weiterbildungs-Angebote.
Puh, die Seite platzt aus allen Nähten! Man kann das machen, aber wenn die Menge der Inhalte wächst, sollte die Qualität von Navigation, Übersicht und Nutzerfreundlichkeit mindestens gleichwertig mitwachsen.
Wenn das schwierig wird: Vielleicht ist es an der Zeit, einen Teil Ihrer Themen oder Angebote auf eine weitere Seite “auszugründen”.
Manchmal hilft es aber auch, Inhalte einfach ersatzlos zu löschen. Das kann sogar dabei helfen, über die Google-Suche gefunden zu werden.
Ja, Sie haben richtig gelesen, die letzten beiden Sätze waren keine Tippfehler.
Fehler #9: Abstrakte Fachtexte
Begreifen Sie ihre Lebenskrise als dynamische Chancen und finden Sie in Ihre authentische Stärken!
Ähm, bitte was?
Was ist denn eine dynamische Chance? Warum soll ich die Lebenskrise nicht einfach lösen – bzw. am liebsten einfach umgehen? Was sind denn andersherum unauthentische Stärken? Und reicht es nicht, die zu finden? Muss ich wirklich in diese finden? Geht das überhaupt?
Ich sehe bei solchen Formulierungen 3 Probleme:
- Sie haben mit der Sprache, die Klient*inen verwenden, wenig zu tun. Das schafft völlig unnötig Distanz, die nicht zum Buchen einlädt.
- Sinn und Inhalt gehen verloren. Begriffe wie “dynamische Chancen” o.ä. sind leere Worthülsen, die man nicht einmal einem Politiker nachsehen würde.
- Die Umständlichkeit schreit sogar für Hobby-Psychologen nach Minderwertigkeitskomplexen. Wer fachlich souverän ist, kann sich verständlich ausdrücken
Super simpel, lautet hier die Devise!
Fazit: Ist eine Website also immer ein Minenfeld?
Natürlich kann bei einer Website viel schiefgehen. Und alle der 9 Fehler oben habe ich in der Realität schon gesehen und bei Kunden natürlich behoben.
Aber selten sehe ich alle 9 Fehler in einer Website.
Also, einmal tief durchatmen!
Wenn Sie das Gefühl haben, sich bei einem oder zwei der Fehler oben möglicherweise wiederzuerkennen, aber sich nicht ganz sicher sind: Schicken Sie mir eine Mail.
Ich kann nichts versprechen, aber ich nutze immer mal wieder ein paar freie Leerlauf-Minuten, um ein kurzes kostenloses Video-Feedback rauszuschicken. Unabhängig von einer Zusammenarbeit.
Wenn ich dazu beitragen kann, das Internet ein Stück besser zu machen, dann freut mich das.
Viel Erfolg und liebe Grüße,
Nils Terborg
PS: Ich habe natürlich auch meinen Technik-Experten Niko gefragt, welche Fehler er häufig sieht. Wenig überraschend kamen da auch noch einige Spezialpunkte zusammen. Dass die Seite schnell lädt, damit keine Besucher abspringen. Dass Kennzahlen erfasst werden, damit Sie überhaupt wissen, was auf der Seite passiert. Dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden und Sie so Abmahnungen vermeiden. Und so einiges mehr – am besten, wir reden mal darüber:
→ Mehr Infos und Beratung zur Website-Erstellung oder -Optimierung.